Die Schlacht auf den Dächern und an den Töpfen ist geschlagen
Wenn heute um 18.00 Uhr der Katastrophenalarm im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aufgehoben wird, liegen hinter den Einsatzkräften fünf anstrengende Tage. Nicht nur auf den einsturzgefährdeten Dächern im Landkreis, sondern auch in Küchen, Versorgungsfahrzeugen und Ausgebstellen. Insgesamt waren 269 BRK Helfer im Einsatz und haben ca. 2600 Essen, Tee, Getränke und Kaffee an die vielen Einsatzkräfte verteilt.
Phasenweise bis zu zehn Mitglieder des Roten Kreuzes waren damit beschäftigt in der Führungszentrale im BRK Kreisverband das Essen für die vielen Helfer zu organisieren. „Die Mahlzeiten wurden in der Unfallklinik Murnau und im Klinikum Garmisch gekocht, vom THW abgeholt und an die bis zu sieben Ausgabestellen im Landkreis verteilt“ erzählt Christoph Sörgel, stv. Leiter der Rotkreuz-Bereitschaften im Landkreis, der alle fünf Tage den Einsatz für das BRK zusammen mit seinen Kollegen leitete. Eine gar nicht so einfache Aufgabe, wenn man berücksichtigt, dass zum Teil morgens noch nicht bekannt war, wie viele hungrige Mägen am Mittag zu füllen waren. Unendlich viele Telefonate mit Einsatzleitern vor Ort, mit Fahrern, Helfern, Küchendirektoren und der Führungsstelle im Landratsamt mussten vom BRK Betreuungsdienst geführt werden, damit zu Suppen rechtzeitig auch Löffel vor Ort waren, Semmeln, Käse und Butter sich zu einem Sandwich zusammenfanden. 269 Rotkreuz-Helfer waren während der Winterkatastrophe 2019 im Einsatz, die den meisten Rettern sicherlich als Schlacht um die Töpfe in Erinnerung bleiben wird. Christoph Sörgel: „Wir haben früh erkannt, dass wir mit unserer eigenen Feldküche diese Mengen an Essen nicht herstellen können und deshalb um Unterstützung in den Großküchen der beiden Kliniken im Landkreis gebeten. Die haben uns hervorragend geholfen und rechtzeitig alle Essen gekocht und geliefert.“ „Und geschmeckt hat es am Ende auch noch“, weiß Sörgel aus eigenen Gesprächen mit den Helfern. Um den Überblick über alle Mahlzeitenwünsche zu haben, baute das BRK eine richtige Managementeinheit auf. Dabei konnten Sie auf eine moderne Infrastruktur zurückgreifen, die die EDV-Experten des Roten Kreuzes in Eigenregie in den letzten Jahren aufgebaut haben. Einer von Ihnen: Andreas Gottschling. Als Leiter der Führungsunterstützungsgruppe konnte er jetzt einen Tag lang selbst beobachten, wie die 2600 Essensbestellungen problemlos abgearbeitet werden konnten. „Normalerweise nutzen wir die Systeme, um bei Katastrophen und Unfällen mit vielen Verletzten den zügigen Abtransport zu organisieren, aber es funktioniert auch mit Getränken, heißem Tee und Linsensuppe.“
Das Fazit des Einsatzes ist aus BRK-Sicht deshalb rundum positiv. „Vor allem die Zusammenarbeit mit dem THW und den Küchen hat auf Anhieb hervorragend funktioniert., obwohl wir das in dieser Form noch nie gemacht haben“, erklärt Christoph Sörgel. Sein Dank gilt Kreisbereitschaftsleiter Michael Debertin, der im Hintergrund um Unterstützung bei den Helfern warb, vor allem aber den vielen ehrenamtlichen Helfern im Roten Kreuz selbst, die zum Teil bis in die Nacht hineingearbeitet haben und einige anschließend auch noch selbst zum Schaufeln gegangen sind. Unterstützt wurden die Bereitschaften am Einsatzort Krün von der dortigen Wasserwacht unter Leitung von Manuel Achtner. Die Bergwachten aus dem Landkreis waren mit insgesamt 252 Mann im Einsatz. Zum Teil räumten sie selbst Dächer frei oder sicherten ihre Kollegen von anderen Einheiten. An allen Einsatzorten sicherten Sanitäter des Roten Kreuzes die Einsätze ab. Zum Glück gab es jedoch nur einen kleinen Unfall, bei dem der Betroffene aber nach kurzer ambulanter Behandlung. das Krankenhaus wieder verlassen konnte.
Jetzt werden die Computer im Einsatzzentrum des BRK wieder abgebaut, damit morgen die Mitarbeiter des Kreisverbandes ihre gewohnten Arbeitsplätze beziehen können. Dann beginnt auch für das Rote Kreuz im Landkreis wieder der Alltag.
Tag | Einsatzkräfte BRK und Wasserwacht | Bergwacht | Essensportionen |
Freitag, den 11.01.2019 | 47 | 14 | 300 |
Samstag, den 12.01.2019 | 56 | 40 | 580 |
Sonntag, den 13.01.2019 | 76 | 61 | 800 |
Montag, den 14.01.2019 | 45 | 72 | 620 |
Dienstag, den 15.01.2019 | 45 | 65 | 300 |
Summe | 269 | 252 | 2600 |