Rotes Kreuz plant Seniorenwohnheim in Grainau
Zwei Jahre ist der neue Vorstand unter Thomas Schwarzenberger nun im Amt, jetzt werden erste Früchte der Neuausrichtung des Roten Kreuzes im Landkreis erkennbar. Dazu gehört vor allem ein verstärktes soziales Engagement. Erkennbar nun an einem Wohnprojekt für SeniorInnen, das der Kreisverband in Grainau plant.
Seit einem Jahr plant Kreisgeschäftsführer Klemens Reindl zusammen mit dem Münchener Architekturbüro Eberhard Kunz den Bau des Seniorenheimes in Grainau. Was auf dem Grundstück am Zigeunerweg entstehen soll, hat mittlerweile sehr konkrete Gestalt angenommen. Geplant wird der Bau eines dreistöckigen Wohngebäudes für 120 BewohnerInnen mit Küche und Sozialräumen sowie Veranstaltungsfläche und einer Cafeteria. Beide sollen auch von der Gemeinde oder örtlichen Vereinen genutzt werden können. Klemens Reindl: „Wir wollen ein offenes Haus, das den BewohnerInnen die Teilhabe am öffentlichen Leben in Grainau ermöglichen und gleichermaßen für die Grainauerinnen und Grainauer zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens werden soll.“ Für die künftigen MitarbeiterInnen will das Rote Kreuz ein eigenes Wohnheim errichten um die Anfahrtswege kurz zu halten. „Wir wissen, dass es im Landkreis schwierig ist, bezahlbaren Wohnraum anzumieten, deshalb möchten wir hier ein eigenes Angebot machen, um auch qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.“ Die notwendigen Parkplätze entstehen in einer Tiefgarage. Viel Augenmerk haben die Architekten auf eine möglichst harmonische Einbettung in die vorhandene Naturlandschaft gelegt. „Wir wissen, dass die Lage an diesem naturnahen Ort uns verpflichtet, soweit wie möglich die Fläche offen zu halten und die natürliche Geländeformation zu erhalten“, sagt Architekt Eberhard Kunz. Die notwendigen Eingriffe in die vorhandene Naturlandschaft wurden auf ein Mindestmaß reduziert.
Das Rote Kreuz betreibt in Bayern 127 Seniorenwohnheime und verfügt über entsprechende Erfahrung. „Deshalb wissen wir um den Bedarf im Landkreis“, erklärt der Vorsitzende des Kreisverbandes Thomas Schwarzenberger. „Allein in Grainau leben über 900 Menschen im Alter über 65 Jahren, für die es bislang keine Wohnheimplätze in der Gemeinde gibt. „Wir verstehen uns als regionaler Sozialpartner, der Angebote in der Region für die Region schafft.“ Das Seniorenheim in Grainau betreibt deshalb der Kreisverband auch selbst. „Wir wissen, dass das Grundstück am Zigeunerweg in der Vergangenheit schon Gegenstand zahlreicher Spekulationen war, glauben aber, dass wir mit unserem Vorschlag dringend benötigten Wohnraum für SeniorInnen schaffen, der Grainau auch an diesem Standort bereichern wird.“ Gleichzeitig bietet der Kreisverband jedem Interessierten die Möglichkeit, Einsicht in die Pläne zu nehmen und steht für Gespräche zur Verfügung. „Uns ist es wichtig, dass sich die Einrichtung von den Bürgerinnen und Bürgern Grainaus angenommen wird, deshalb suchen wir das Gespräch mit allen Einwohnern, auch gerade jenen, die dem Vorhaben möglicherweise kritisch gegenüber stehen.“ Wer die Pläne einsehen will, kann sich gerne beim Kreisverband des Roten Kreuzes in der Falkenstraße 9 in Garmisch-Partenkirchen melden.
Nachdem das Projekt am 24.1. im Gemeinderat von Grainau vorgestellt wurde, möchte das Rote Kreuz mit den Planungen nun zügig voran gehen. Klemens Reindl: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und freuen uns über die positive Grundsatzentscheidung des Gemeinderates. Nun warten wir auf die Einleitung eines ordnungsgemäßen Planungsverfahrens durch die Gemeinde.“